PvdD fordert in Brüssel ein Total­verbot des Pestizids Fipronil


5 September 2017

Die Europäische Kommission soll das, massal in Eiern angetroffene Pestizid Fipronil, komplett aus der Landwirtschaft in Europa verbannen. Anja Hazekamp, Europaparlamentarierin für die Partei für die Tiere, hatte hierzu in Brüssel, während einer Debatte zur Fipronilkrise, aufgerufen.

Fipronil darf in der EU nicht bei Tieren der Nahrungskette eingesetzt werden, ist aber legal zu bekommen. Das Pestizid ist momentan noch zugelassen für den Gebrauch im Ackerbau. “Fipronil kann man in Europa ganz einfach kaufen und daher auch ganz einfach für die falschen Zwecke missbrauchen. Die Folgen sind vergiftete Eier in den Supermärkten und auf unseren Tellern. Ein Totalverbot ist sicherer für die Gesundheit von Mensch und Tier und besser für unsere Umwelt,” sagt Hazekamp.


Huhn aus der Geflügelindustrie

EU-Regeln grob verletzt

Die Partei für die Tiere weist außerdem darauf hin, dass unverantwortlich mit dem Wohlergehen hunderttausender Hühner, die letzten Monat in den Niederlanden getötet wurden, umgegangen wurde. Laut Hazekamp waren die Keulungen eine Verletzung der EU-Regeln zum Schutz von Tieren und damit illegal. “Diese Hühner waren nicht krank und stellten keine Gefahr für die Volksgesundheit dar. Hier wurden den Hühnern unnötige Schmerzen, Leid und Verletzungen zugefügt und das ist eine Verletzung europäischer Gesetze. Ich will wissen, wie die Europäische Kommission diese Praktiken in Zukunft zu verhindern gedenkt,” so Hazekamp.

Die Partei für die Tiere sieht in der Fipronilkrise den sovielsten Beweis dafür, dass die europäischen Regeln zum Tierschutz und der Lebensmittelsicherheit nicht eingehalten werden und Kontrollen oftmals ausbleiben. “Erneut wurde deutlich, dass unser Landwirtschaftssystem untragbar ist, aber ich erwarte, dass die Europäische Kommission noch viele Skandale benötigen wird, um zu den gleichen Schlüssen zu gelangen,” so Anja Hazekamp.

Hintergrund

Im Juli wurde das Pestizid Fipronil in Eiern in den Niederlanden und Belgien entdeckt und daraufhin wurde deutlich, dass auch Eier aus anderen Europäischen Ländern verunreinigt wurden. Auch einige Kälber scheinen in Kontakt mit einem zu vergleichendem Pestizid, Amitraz, gekommen zu sein. Viele Eier und Produkte mit Eiern wurden aus den Supermarktregalen entfernt, weil sie eine Gefahr für die Volksgesundheit darstellen. Aufgrund dieses Skandals, holte die Partei für die Tiere die Zweite Kammer des Parlaments für eine Debatte aus der Sommerpause. Die Niederländische Regierung hat mittlerweile die Untersuchung des Eierskandals eingestellt.

During a debate on the fipronil scandal, Party for the Animals MEP Anja Hazekamp has called on the European Commission in Brussels to ban the insecticide fipronil, found in vast quantities of eggs, completely from European agriculture.

In the EU, fipronil cannot be used on animals destined for human consumption, but it is legally available and authorised for use in arable farming. “Fipronil is freely available in Europe, and can therefore easily be used for inappropriate ends, leading to contaminated eggs ending up on supermarket shelves and our plates. A total ban will be safer for human and animal health and the environment,” said Hazekamp.


A chicken in the poultry industry

Crude violation of EU rules

In addition, the Party for the Animals points out that there has been insufficient regard for the welfare of the hundreds of thousands of laying hens treated with fipronil, which were slaughtered in the Netherlands last month. According to Hazekamp, these killings were in violation of EU rules on the protection of animals, and therefore illegal. “These chickens were neither ill nor a threat to public health. Pain, suffering and injury were unnecessarily inflicted on chickens, which is at odds with European legislation. I would like to know how the European Commission is planning to avoid such practices in the future.”

To the Party for the Animals, the fipronil scandal is further proof that European rules for animal welfare and food safety are not complied with, and that there is hardly any monitoring. According to Hazekamp, the scandal has once again demonstrated the unsustainability of the Dutch agricultural system, but she expects the European Commission to “need many more scandals before coming to the same conclusion”.

Background

In July of this year, eggs tested in Belgium and the Netherlands were found to contain levels of the toxic insecticide fipronil. Soon after, eggs in other European countries also turned out to be contaminated. In addition, it came to light that some calves had been in contact with a similar pesticide, called amitraz. Many eggs and egg products were removed from supermarket shelves because they presented a public health risk. Following these scandals, the Party for the Animals called for the Dutch Lower House to return early from Summer recess for a debate on the subject. The Dutch government has launched an enquiry into the egg scandal.