Europa lega­li­siert Über­fischung


21 März 2016

In Europa wird die Überfischung strukturell legalisiert. Das wird die Auswirkung eines mehrjährigen Fischereiplans für die Ostsee sein, der diese Woche, in einem Abkommen zwischen den EU-Mitgliedsstaaten und dem Europäischen Parlament, geschlossen wurde. Die Partei für die Tiere warnt, dass der vereinbarte Plan eine Verletzung früherer Vereinbarungen, die Überfischung spätestens 2020 zu beenden, darstellt. “Dieser Plan legalisiert nicht nur die Überfischung in der Ostsee, sondern indirekt auch Überfischung in der Nordsee und anderen europäischen Gewässern,” sagte Anja Hazekamp die, im Namen der Partei für die Tiere, an den Verhandlungen teilnahm.

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Die monatelangen Verhandlungen, über den Fischereiplan für die Ostsee, waren extrem schwierig. Das Verhandlungsteam des Europäischen Parlaments war für ein Ende der Überfischung bis spätestens 2020. “Die Fischerei auf ein nachhaltiges Niveau zurück zu bringen, ist notwendig um zu vermeiden, dass unsere Meere vollständig leer gefischt werden. Sieben der acht Fischarten aus der Ostsee sind, durch Überfischung und wegen anderer Faktoren, in Gefahr. Das Mittelmeer ist ernsthaft bedroht und auch in der Nordsee sind Fischpopulationen in Schwierigkeiten. Der Mehrjahresplan für die Ostsee war eine ausgesprochene Chance, mit der Bekämpfung des Problems der Überfischung zu beginnen,” so Hazekamp.

Die Niederlande und andere EU-Staaten weigerten sich allerdings, während den Verhandlungen, eine nachhaltige Fischereigrenze zu akzeptieren. “Die EU-Mitgliedstaaten kamen immer wieder mit weiteren Ausnahmeklauseln, damit doch mehr gefischt werden kann. Eine Mehrheit des Verhandlungsteams ist, unter großem Druck der Mitgliedstaaten und der Europäischen Kommission, über Bord gegangen. Die Folgen sind schwerwiegend und werden nicht auf die Ostsee begrenzt bleiben,” warnte die Partei für die Tiere, die dem Überfischungsabkommen nicht zustimmte.

Der Ostseeplan wird ebenfalls die Grundlage für die Nordsee bilden, das Mittelmeer und andere europäische Gewässer. Strukturelle Überfischung wird somit in Europa legalisiert,” so Anja Hazekamp.

Eine Chance gibt es noch, die Legalisierung der Überfischung zu stoppen. Das vollzählige Europäische Parlament muss dem Plan noch zustimmen, während einer Plenarsitzung mit allen 751 Mitgliedern.

Die Fraktion der Partei für die Tiere in der zweiten Kammer des Parlaments, setzt Fragezeichen bei der Rolle, die die Niederlande beim Erstellen des Ostseeplans gespielt hat. Parlamentarier Frank Wassenberg hat Parlamentsfragen, über den Einsatz der Niederlande während der Verhandlungen, an Staatssekretär Van Dam gestellt.

Overfishing in Europe will be permanently legalised. This is due to the Multiannual Plan for Fisheries in the Baltic Sea on which a deal was concluded between the EU member states and European Parliament this week. The Party for the Animals warns that the agreed plan is in defiance of earlier commitments to put an end to overfishing before the year 2020. “This plan will not only legalise overfishing in the Baltic Sea, it will consequentially make overfishing in the North Sea and other European waters legal as well,” says MEP Anja Hazekamp, who took part in the negotiations on behalf of the Party for the Animals.

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The months of negotiations on the plan for fisheries in the Baltic Sea advanced with difficulty. The EU negotiating team called for an end to overfishing before the year 2020. “Gradually reducing the level of fishing to sustainable levels is absolutely necessary to prevent our seas from becoming completely fished out. Seven out of the eight fish species living in the Baltic Sea are endangered due to overfishing and other factors. Fish populations in the Mediterranean Sea as well as in the North Sea are under serious threat. The multiannual plan for the Baltic Sea was our chance to start tackling the issue of overfishing,” according to Hazekamp.

However, as the negotiations proceeded, the Netherlands as well as other EU countries refused to accept a sustainable fishing limit. “EU member states kept negotiating exceptions which would allow them to fish over the set limits. A majority of the negotiating team changed their minds due to great pressure from the member states and European Commission. This will have major consequences which will not be confined to the Baltic Sea,” warns the Party for the Animals, which did not support the overfishing deal.

The Baltic Sea Plan will also serve as a starting point for the North Sea, the Mediterranean Sea and other European waters. It will thereby legalise structural overfishing in Europe,” says Anja Hazekamp.

There is one final chance to stop the legalisation of overfishing. The plan still has to be adopted by the entire European Parliament in a plenary vote with all 751 members.

The Party for the Animals´ Lower House faction questions the role that the Netherlands has played in the realisation of the Baltic Sea Plan. MP Frank Wassenberg has posed questions in Parliament to State Secretary Van Dam about the input from the Netherlands during negotiations.