Esther's Blog: Haltet die Bäume in Ehren, stoppt das Abholzen!


30 September 2021

Mein letzter Blog vor dem Sommer endete mit vielen guten Nachrichten, aber auch großen Herausforderungen wie der Klimakrise, der Zerstörung unserer Natur und die Rolle, die die Viehwirtschaft dabei spielt. Nach der Sommerpause sind wir mit voller Kraft zurück an die Arbeit gegangen, um diese Herausforderungen zu meistern.

Stoppt das Abholzen”
Letzte Woche war es in den Niederlanden wieder Zeit für den wichtigsten politischen Moment des Jahres: die Zeremonie, bei der die Regierung ihre Pläne für das kommende Jahr vorstellt, der König eine Rede hält und bei der es üblich ist, dass sich die anwesenden Abgeordneten besonders schick machen. Viele Journalisten und Fernsehkameras sind anwesend, und wie jedes Jahr haben wir diese Gelegenheit genutzt, mit unserer Kleiderwahl ein Zeichen zu setzen.

Esther in ihrem nachhaltigen Outfit als Statement gegen das Abholzen von Bäumen. Auf ihrem Hut steht „Kappen met kappen” (Stoppen mit Abholzen).

Ich trug ein nachhaltiges Kleid und einen Hut mit einem Bezug zu Bäumen, um auf die Tatsache aufmerksam zu machen, dass massenhaft Bäume gefällt werden, obwohl wir dringend mehr Bäume brauchen, um größere Klimakatastrophen zu verhindern und unsere Gesundheit zu schützen. Im Amazonasgebiet beispielsweise verschwinden jede Minute vier Fußballfelder Wald, um vor allem der Produktion von Viehfutter Platz zu machen. In den Niederlanden verläuft die Entwaldung proportional noch schneller. Die Niederlande gehören sogar zu den europäischen Ländern mit der wenigsten Natur und sind fast Weltmeister im Artenverlust. Das obwohl die Corona-Krise gezeigt hat, dass die weltweite Entwaldung das Risiko von Virusausbrüchen erhöht.

Das Fällen von Bäumen widerspricht also unserer Natur. Deshalb haben wir die Regierung aufgefordert, klug in die Zukunft zu investieren: mehr in die Natur und eine humane und tierfreundliche Agrarpolitik zu investieren, und damit aufzuhören, Milliarden immer noch direkt oder indirekt in die fossile Industrie, die Luftfahrt und die zerstörerische Viehwirtschaft fließen zu lassen.

Erfolg für den Planeten
Dieser Sommer war geprägt von Waldbränden und besorgniserregenden Klimamrapporten. Erfreulicherweise ist es der Partei für die Tiere gelungen, das Europäische Parlament zu überzeugen, in diesem Bereich auf verschiedene Weise mehr zu unternehmen.

So erkennen die Umwelt- und Landwirtschaftskommissionen des Europäischen Parlaments nun endlich die negativen Auswirkungen der Viehwirtschaft auf Klima, Gesundheit und Natur an, und es werden entschlossene Agrarreformen eingeleitet. Die Zahl der in der europäischen Viehwirtschaft gehaltenen Tiere muss reduziert werden. Die Kommissionen wollen auch, dass EU-Subventionen dafür eingesetzt werden, den Konsum von Obst und Gemüse zu fördern, anstatt den übermäßigen Verzehr von Fleisch und Milchprodukten zu unterstützen. Auch gegen Pestizide in der Landwirtschaft wird strenger vorgegangen. Erst im Oktober stimmt das ganze Europäische Parlament über diese Vorschläge ab, aber dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer grünen, gesunden und tierfreundlichen Produktion unserer Lebensmittel!

Ein weiterer Erfolg für unseren Planeten ist, dass sich die Umwelt- und Landwirtschaftskommissionen auch gegen das Mercosur-Abkommen (das Handelsabkommen zwischen der EU und einer Reihe südamerikanischer Länder) ausgesprochen haben. Zuvor hatte die Partei für die Tiere dafür gesorgt, dass das niederländischen Parlament erklären lässt, gegen diesen Vertrag zu sein, weil er dem Klima, dem Amazonas-Regenwald, den Menschenrechten und dem Tierschutz ernsthaft schadet.

Kampf gegen Tierleid
Dank der Partei für die Tiere gibt es seit dem Sommer auch gute Nachrichten für rund 22 Millionen Versuchstiere in der Europäischen Union! Das Europäische Parlament fordert nun einen Aktionsplan, um die Verwendung von Tierversuchen in Europa so schnell wie möglich zu beenden. Die Europäische Union wird in innovative Alternativen ohne Versuchstiere investieren. Versuche mit Millionen von Tieren sind nicht nur unglaublich grausam, sondern auch völlig überholt. Mit technologischer Innovation können wir schnell zu viel effektiveren Methoden übergehen.

Tragische Nachrichten gab es leider für die Tiere auf den Färöer Inseln in diesem Monat. Dort wurde bei der jährlichen Jagd die traurige Rekordzahl von 1.400 Delfinen abgeschlachtet. Ein unvorstellbares, sinnloses Massaker, das alle moralischen Grenzen überschreitet. Wir haben die niederländische Regierung aufgefordert, diese grausame Praxis gegenüber der färöischen und dänischen Führung entschieden anzusprechen. Zusammen mit anderen Parteien hat unsere europäische Gruppe dazu auch Fragen an die Europäische Kommission gestellt. Vor dem Sommer wurde unser Vorschlag, Druck auf die Färöer Inseln auszuüben, um die Delfinjagd einzustellen, von einer großen Mehrheit des Europäischen Parlaments angenommen. Delfine sind hochintelligente Lebewesen mit starken sozialen Bindungen. Es ist an der Zeit, ihnen die Freiheit und Sicherheit zu geben, die sie verdienen.

Weltweiter Kampf

Esther auf der Weltkonferenz „Mit Messer und Gabel die Welt retten”.

Die politische Bewegung für die Rechte der Tiere und unseren Planeten ist auch anderswo auf der Welt erfolgreich. Unsere Schwesterpartei in Kanada, die Animal Protection Party, hat in diesem Monat an den föderalen Wahlen teilgenommen. Obwohl sie aufgrund des kanadischen Wahlsystems (das kleine Parteien stark benachteiligt) keine Sitze gewinnen konnten, haben Untersuchungen gezeigt, dass ihre Kampagne das Wahlverhalten von Wählern anderer Parteien erheblich beeinflusst hat. Der Partei ist es gelungen, die Klimakrise, sowie den Tier- und Umweltschutz höher auf die Tagesordnung zu setzen. Und unsere französische Schwesterpartei Parti Animaliste schreibt Geschichte, indem sie ihren Kandidaten für die französischen Präsidentschaftswahlen im nächsten Frühjahr vorstellt. Stolz!

Zum Schluss: In diesem Sommer trafen sich Vertreter unserer wunderbaren internationalen Bewegung erneut zu unserer Weltkonferenz. Dieses Mal online. Es war großartig, neben Experten wie Helen Harwatt von der Harvard University und JoJo Mehta von Stop Ecocide International zu sprechen. Und es war großartig, Teilnehmer aus allen Teilen der Welt zu hören: von Simbabwe und dem Libanon bis zu den Vereinigten Staaten und Australien. Das gibt Hoffnung für die Zukunft. Schauen Sie sich die Weltkonferenz unbedingt mal in Ruhe an!

Bis zum nächsten Blog im Oktober!

Esther Ouwehand
Vorsitzende der niederländischen Partei für die Tiere