Ökozen­trische Tier­rechtsparteien gewinnen bei Wahlen in Deut­schland und Portugal


20 Oktober 2021

Die im vergangenen Monat in Deutschland stattgefundenen Kommunal- und Landtagswahlen haben der deutschen Partei Mensch Umwelt Tierschutz einen historischen Sieg gebracht. Inzwischen hat auch die portugiesische Schwesterpartei PAN – Pessoas-Animais-Natureza ein beispielloses Wachstum erzielt. Ein klares Zeichen dafür, dass die Wähler die Untätigkeit und versagende Politik der größeren, etablierten Parteien zum Schutz von Tieren, Biodiversität und Umwelt nicht mehr akzeptieren, so die Deutsche Tierschutz-Partei.

Mitglieder der deutschen Partei Mensch Umwelt Tierschutz protestieren gegen die Viehwirtschaft.

In Deutschland finden neben den Bundestagswahlen auch Kommunal- und Regionalwahlen statt. Dort erzielte die Tierschutz-Partei das beste Wahlergebnis seit ihrer Gründung 1993. Mit 1,5% aller Stimmen und einer Gesamtzahl von fast 700.000 Stimmen hat sie sich im Vergleich zu früheren Kommunalwahlen 2017 fast verdoppelt und zeigte seit den Europawahlen 2019 ein stetiges Wachstum. Neun neue Abgeordnete wurden in vier Bezirksräte gewählt, und die Partei darf sich nun zu Recht als "größte kleinere Partei und als stärkste außerparlamentarische Oppositionspartei" bezeichnen.

„Wir werden weiterhin Druck ausüben und konstruktive Lösungen für Mensch, Tier und Umwelt anbieten”, heißt es in der Partei. „Je stärker wir werden, desto mehr Druck werden wir auf die etablierten Parteien ausüben, damit sie eine sozialere, klima- und tierfreundlichere Politik betreiben!”

Mitglieder der portugiesischen politischen Partei PAN, die sich während des nationalen Tierrechtsmarsches Anfang des Jahres für Tierrechte einsetzten.

In Portugal hat sich die Zahl der gewählten Vertreter in den Gemeindeversammlungen der Schwesterpartei PAN fast vervierfacht. Auch auf kommunaler Ebene gewann die Partei mehr Stimmen als bei den vorangegangenen Kommunalwahlen 2017. Sie wurde in mehreren Gemeindeversammlungen erstmals neu gewählt, während sie ihre Vertretungen in anderen Gemeinden, darunter Großstädte wie Lissabon, Porto und Faro, festigte. Mit Vertretern im nationalen Parlament und in lokalen Versammlungen setzt die Partei Tierrechte, soziale Fragen, Natur und Umwelt fest auf die politische Agenda – sowohl innerhalb der politischen Arena als auch auf der Straße.

Beide Parteien sind Teil einer wachsenden internationalen Bewegung aktivistischer politischer Parteien, die eine ökozentrische und planetenweite Sicht in die Politik bringen und etablierte Parteien auffordern, die wahre Größe und Dringlichkeit der multiplen Krise, mit der wir heute konfrontiert sind, anzuerkennen. Zusammen mit der deutschen Tierschutzpartei , die erste Tierrechtspartei, die jemals gegründet wurde und der niederländischen Partei für die Tiere, welche weltweit als erste in das nationale Parlament gewählt wurde, umfasst die Bewegung heute über zwanzig Schwesterparteien auf allen Kontinenten.