Import­verbot von Pelz in den Nieder­lande ein Schritt näher, dank der Partei für die Tiere


10 November 2020

Letzte Woche bekam die niederländische Partei für die Tiere für ihren Vorschlag, den Import von Pelzen und Pelzprodukten verbieten zu lassen, eine Mehrheit im Abgeordnetenhaus. „Höchste Zeit, dem Import von Pelz in den Niederlanden ein Ende zu bereiten,“ so Parteichefin Esther Ouwehand. „Denn damit arbeitet die Niederlande aktiv an der Instandhaltung einer grausamen Industrie, die, wie sich herausstellt, auch noch eine große Gefahr für die Volksgesundheit darstellt.“

In den Niederlanden werden massenweise Waschbärpelze importiert und als Pelzkragen an Winterjacken verkauft. Die werden so billig angeboten, dass es vielen Menschen nicht mal bewusst ist, dass es sich um Pelz eines Tieres handelt,“ erzählt Esther Ouwehand. „Waschbären werden in China fürchterlich behandelt und getötet. Und jetzt stellt sich auch noch raus, dass diese Tiere, bei der Übertragung des Coronaviruses auf den Menschen, möglicherweise eine entscheidende Rolle gespielt haben. Wir müssen unsere Verantwortung nehmen und aufhören diesen grausamen Coronapelz zu importieren.“

Tatsächlich weisen Virologen darauf hin, dass die Pelzindustrie möglicherweise der fehlende Teil der Übertragung des Coronavirus von Tieren auf den Menschen in China ist, insbesondere die Zucht von Waschbären, und dass die Pelztierzucht zu Mutationen führt, die möglicherweise nicht auf die derzeit entwickelten Impfstoffe ansprechen. So haben sich in Dänemark - dem größten Produzenten von Nerzpelzen der Welt - mittlerweile einige Hundert Menschen mit einer mutierten Version des Coronavirus, der in den Nerzfarmen entstanden ist, infiziert. Alle 15 bis 17 Millionen Nerze des Landes sollen deshalb getötet werden. Auch in den Niederlanden und in Spanien gab es bereits Corona Ausbrüche auf Nerzfarmen - in den Niederlanden ist daraufhin das Verbot der Nerzindustrie vorgezogen worden.

Zu einem Totalverbot von Pelz, weltweit

Esther Ouwehand auf einer Demonstration gegen die Nerzzucht. Bild: Bont voor Dieren.

Immer mehr LänderImmer mehr Länder haben in den vergangenen Jahren ihrer Pelzindustrie ein Ende bereitet. Dennoch werden weltweit alljährlich noch circa 100 Millionen Tiere für ihren Pelz getötet, worunter neben Nerzen auch Füchse und Kaninchen, Waschbären, Hunde und Katzen. Seit 2009 gibt es in Europa ein Importverbot auf Hunde- und Katzenfell, aber der Pelz von anderen, in China oder anderswo gezüchteten Tiere, darf immer noch importiert und verkauft werden.

Die Partei für die Tiere und ihre Schwesterparteien werden sich weiterhin für ein totales Verbot der Produktion, des Imports und Handels von alllen Arten Pelz - in den Niederlanden, Europa und darüber hinaus, einsetzen. Die Produktion dieses Luxusprodukts ist unethisch und schadet der Umwelt und bringt soziale Missstände mit sich, wie es die Gründerin der niederländischen Partei für die Tiere, Marianne Thieme, in dieser Lesung erklärte. Jetzt wo sich herausstellt, dass die Pelztierindustrie auch noch eine Quelle von Infektionskrankheiten ist, hofft die Partei für die Tiere, dass man ihrem Vorbild weltweit folgt und alle noch übriggebliebenen Pelz-produzierenden Länder, dieser barbarischen Praktik ein Ende machen werden.

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