Durch­bruch: die Nieder­lande verbieten den Import von Jagd­trophäen


17 Mai 2016

Jagdtrophäen einer Vielzahl von Wildtieren dürfen nicht länger in die Niederlande eingeführt werden. Hiermit bringt das Kabinett einen angenommen Antrag von Marianne Thieme (PvdD) und Rudmer Heerema (VVD) zur Ausführung. Ab sofort dürfen unter anderem Elfenbein, Tigerfelle und Nashornhörner nicht mehr eingeführt werden.

Ab sofort wird der Import von Jagdtrophäen von mehr als 200 Tierarten verboten. Es betrifft u.a. Trophäen von weißen Nashörnern, Elefanten, Jagdleoparden, Löwen, Nilpferden und Eisbären. Das ist das Ergebnis eines Antrags von Marianne Thieme (PvdD) und Rudmer Heerema (VVD), welcher im Juli 2015 durch den Bundestag angenommen worden ist.

Jäger bezahlen viel Geld für Jagdreisen, um auf Elefanten, Löwen und andere bedrohte Tierarten jagen zu können. Die Trophäen durften bislang unter dem Nenner ‘persönlicher Besitz’ legal importiert worden. Der Import von Jagdtrophäen bildet eine wichtige Schleichroute in der Wildtierkriminalität. An der niederländischen Grenze ist die Herkunft eines Tieres nicht mehr nachvollziehbar und so konnten bislang illegal geschossene Tiere und Tierprodukte unter dem Nenner “Jagdtrophäe” eingeschmuggelt werden.

Marianne Thieme: „Wildtierkriminalität ist nicht nur eine ernst zunehmende Bedrohung der Biodiversität, sondern auch eine Bedrohung der Weltstabilität. Der Wildtierhandel ist eine enorme Einkommensquelle für Kriminelle und terroristische Netzwerke. Es ist ein enormer Durchbruch, dass die Niederlande dem Einhalt gebieten.”

Cecil
Jährlich werden etwa 30.000 Elefanten geschossen. In Südafrika wurden im vergangen Jahr 1215 Nashörner, in Westafrika 400 wilde Löwen geschossen. Im letzten Jahr entstand international große Entrüstung, als ein amerikanischer Zahnarzt auf einer Jagdsafari in Simbabwe den bekannten Löwen Cecil erschoss.

Das neue Importverbot sorgt dafür, dass Jäger zuhause nicht länger mit ihren, außerhalb Europas geschossenen Trophäen angegeben können. Die Partei für die Tiere hofft damit, einen wichtigen Anreiz weggenommen zu haben, um ausländische Natur als Schießplatz zu missbrauchen. Es ist ebenso wichtig kurzfristig auch ein Durchreichen von Jagdtrophäen zu verbieten.

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