Amsterdam ist Vorreiter auf dem Weg in eine pflanzlich basierte Zukunft


21 Februar 2024

Amsterdam hat kürzlich als erste Stadt in der Europäischen Union die Plant Based Treaty unterzeichnet. Damit folgt Amsterdam u.a. Edinburgh (das als erste europäische Hauptstadt den Vertrag unterzeichnet hat), Los Angeles und Norwich. Darüber hinaus wird sich Amsterdam auf Initiative der Partei für die Tiere dazu verpflichten, das Angebot an pflanzlichen Lebensmitteln in der Stadt zu erhöhen.

Der Vertrag

Die Plant Based Treaty ist ein Vertrag, der von der Tierschutzbewegung Animal Save Movement, einer Tierrechtsorganisation, die sich für eine pflanzlich basierte Welt einsetzt, erarbeitet wurde und als Ergänzung zum Pariser Klimaabkommen zu verstehen ist. Er besteht aus drei Kernprinzipien: keine Nutzung neuer Flächen für die Landwirtschaft, Beschleunigung des Eiweiß-Übergangs durch Förderung pflanzlicher Lebensmittel und Wiederherstellung wichtiger Ökosysteme. Die Regierungen, die den Vertrag unterzeichnen, verpflichten sich damit, weniger Geld in die Produktion von tierischem Eiweiß und mehr in die Produktion und den Verzehr von pflanzlichem Eiweiß zu stecken. Insgesamt haben inzwischen 26 Städte den PBT unterzeichnet, zusammen mit mehr als 1.200 Organisationen, mehr als 1.600 Unternehmen und mehr als 139.000 Einzelpersonen.

Lea Goodett von der Plant Based Treaty Niederlande erklärt in einem Interview mit Plant Based News, dass Amsterdam mit diesem Schritt eine "Führungsrolle im Klimaschutz" übernimmt. "Heutzutage hat jede größere Stadt eine Abteilung oder Arbeitsgruppe für Nachhaltigkeit. Aber das Problem ist, dass die meisten dieser Pläne nicht ehrgeizig genug sind, um die Klimakrise zu lösen. Der Plant Based Treaty fordert die Städte heraus, mit gutem Beispiel voranzugehen und ihre Einwohner zu einer gesunden und nachhaltigen pflanzlichen Ernährung zu inspirieren", so Goodett.

Lea Goodett hält eine Rede über den Plant Based Treaty auf der Animal Politics World Conference in Den Haag, Dezember 2023.

Amsterdam macht es auf Initiative der Partei für die Tiere vor

In einer Erklärung erklärte die Stadt Amsterdam: "Die Art und Weise, wie wir Lebensmittel produzieren, vertreiben, verarbeiten und konsumieren, hat einen großen Einfluss auf die Gesundheit von Mensch und Tier und trägt zur Klimakrise bei."

Mit der Unterzeichnung des Abkommens setzt sich Amsterdam das Ziel, "den pflanzlichen Proteinanteil in der Ernährung der Stadt bis 2030 von 40 auf 60 Prozent zu erhöhen."

Neben der Unterzeichnung des Plant Based Treaty hat der Amsterdamer Stadtrat auch einen Vorschlag der Partei für die Tiere angenommen, der darauf abzielt, Amsterdam zum Weltführer in Sachen pflanzlicher Ernährung zu machen. In der Praxis bedeutet dies, dass pflanzliche Lebensmittel in öffentlichen Einrichtungen wie Museen, Krankenhäusern und Bildungseinrichtungen zum Standard werden sollen. Die Stadtverwaltung wird auch Restaurants, Supermärkte und die Veranstaltungsbranche dazu anhalten, mehr pflanzliche Lebensmittel anzubieten.

"Ein gesundes, faires und nachhaltig produziertes Lebensmittelsystem in Amsterdam und dabei auch Rücksicht auf die Amsterdamer mit einem schmalen Budget - das macht die Partei für die Tiere glücklich", so Judith Krom, Stadträtin der Partei für die Tiere.

Unterschreibt auch!

Als Einzelperson könnt ihr den Vertrag auch unterzeichnen und schickt dann gleich auch eine E-Mail an eure gewählten Gemeindevertreter, in der ihr sie bittet, die Plant Based Treaty ebenfalls zu unterstützen.