Weltlog Woche 38 – 2010


24 September 2010

Prinsjesdag in den Niederlanden ist wieder einmal vorbei. Es war diesmal ein komischer Prinsjesdag, weil die, durch die Königin vorgetragene Thronrede durch das demissionäre Kabinett aufgesetzt worden ist und somit wahrscheinlich nur für kurze Zeit gültig sein wird, bis das neue Kabinett antritt. Die Millionennota, die später durch den demissionären Finanzminister präsentiert wurde, zeigt leider nur allzu deutlich, dass wir mit unseren „business as usual„ Verhalten weitermachen. Wir schieben die Rechnung unseres heutigen Handelns weiter an zukünftige Generationen, wir sprechen hierbei über ein Defizit an umweltfreundliche Energieformen, immer weniger Natur, saubere Umwelt, sauberes Wasser, saubere Böden und saubere Luft. Kurz gesagt, es herrscht Mangel an einer lebbaren Umgebung für Mensch und Tier.

Die Partei für die Tiere findet es an der Zeit, dass sich Dinge ändern! Darum haben Esther Ouwehand und ich die niederländische Huttradition am Prinsjesdag genutzt, um auf die Notwendigkeit von umwelt- und tierfreundlichen Entscheidungen nicht nur im politischen, auch im privatbürgerlichen, individuellen Bereich hinzuweisen. Ich habe eine Kochmütze mit dem Text ‘Fisch Freier Freitag’ getragen. Es handelt sich dabei um eine Folgekampagne für die Fleisch Freien Montage, auf die ich letztes Jahr auf dem Prinsjesdag ebenfalls mit einer Kochmütze aufmerksam gemacht habe. Mit dem Fleisch Freien Montag wollen wir mit einem fleischlosen Tag pro Woche den CO 2 Ausstoß vermindern, der Fisch Freie Freitag verweist auf die dringend notwendige Verminderung des Fischkonsums, um den Raubbau in den Seen und Ozeanen Einhalt zu gebieten. Jeder Fisch der gefangen wird, ist einer zuviel.

Esther arbeitete für den Prinsjesdag mit MasterPeace, einem internationalen Interessenverband zusammen, welcher weltweit Projekte zur Unterstützung des Weltfriedens konzipiert. Prinsjesdag fiel dieses Jahr auf den internationalen Tag des Friedens, MasterPeace entwarf für diese Gelegenheit für einige Parlamentsmitglieder Hüte. Esther machte deutlich, dass der Mensch selbst einen Beitrag zum Weltfrieden liefern kann, indem er Messer und Gabel als Waffe einsetzt. Umweltfreundlich essen, also weniger Fleisch und Fisch konsumieren, trägt dazu bei, die Erde lebbar zu halten und bringt damit den Weltfrieden ein Stückchen näher.

Letzte Woche erhielt die Partei für die Tiere die gute Nachricht, dass werben für den Antibiotikaeinsatz in der Massentierhaltung gegen die europäische Regelgebung verstößt. Die pharmazeutische Industrie darf nicht länger für den Einsatz von Antibiotika in der Viehhaltung in landwirtschaftlichen Fachzeitschriften werben. Ein erneutes Erfolgserlebnis für die Partei für die Tiere gegen den hohen Einsatz von Antibiotika in der intensiven Massentierhaltung! Kurz bevor die Partei für die Tiere dieses Thema auf die Parlamentsagenda setzen konnte, hatte Landwirtschaftsministerin Verburg entschieden, dass der Antibiotikaverbrauch innerhalb von 4 Jahren um die Hälfte vermindert werden muss. Verburg teilt in ihrer Antwort auf unsere Parlamentsfragen unsere Sorge, dass die Art und Weise, wie für Antibiotika geworben wird, u.a. für den hohen Antibiotikaeinsatz in der Massentierhaltung verantwortlich gemacht werden kann.

Ich bin äußerst zufrieden mit der Zusage der Ministerin. Der hohe Antibiotikaeinsatz in der intensiven Viehhaltung ist schädlich für die Gesundheit von Mensch und Tier. Das Verbieten von Reklame hierfür ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, auch sind wir noch lange nicht am Ziel angelangt.

Ganz toll finde ich, Ihnen mitteilen zu können, dass ein Vorstandsmitglied von PINK!, unsere Jugendorganisation, letzte Woche in New York gewesen ist, um an der Millenniumtop der Vereinigten Nationen teilzunehmen. PINK! war anlässlich eines Videowettbewerbes durch das Außenministerium eingeladen worden. In einem kurzem Video reagiert PINK! auf drei Thesen in der Entwicklungszusammenarbeit. Der Video war so gut, dass PINK! den Jurypreis gewonnen hat. http://www.youtube.com/watch?v=jzc9un79hMQ&feature=player_embedded#

Bis nächste Woche!

Marianne

The day of the Queen’s speech in the Netherlands is once more behind us. It was an unusual speech as it was written by an outgoing cabinet and will probably only apply for a short period until the new cabinet takes office. The budget, which was presented later by the outgoing Minister of Finance, unfortunately makes it clear that we are going forward with the ‘business as usual’ model. We are going to pass the costs for our actions down to future generations in terms of a lack of sustainable energy, a lack of nature, a lack of a clean environment, clean water, clean soil and clean air. In brief, a lack of a liveable society for humans and animals.

The Party for the Animals says that it is time for change! That is why Esther Ouwehand and I seized the opportunity presented by the traditional hat parade on the day of the Queen’s speech to argue for sustainability and animal-focused thinking in the choices made by politicians, but also in the choices made by individual citizens. I wore a chef’s hat with the caption ‘Fish Free Fridays’. This follows on from the Meat Free Mondays campaign that I drew attention to last year on the day of the Queen’s speech with a chef’s hat. Meat Free Mondays argues for one meat-free day per week to reduce CO2 emissions. Fish Free Fridays refers to the need to reduce fish consumption in order to stop the plundering of the seas and oceans. Because each fish that is caught is one too many.

For the day of the Queen’s speech, Esther collaborated with MasterPeace, a international alliance that sets up projects around the world to promote world peace. This year the day of the Queen’s speech coincided with the International Day of Peace and, for the occasion, MasterPeace designed hats for a number of members of parliament. Esther said that people could themselves contribute to world peace by using their knives and forks as weapons. A sustainable diet, i.e. less meat and fish, will help keep the planet liveable and, consequently, bring world peace a little bit closer.

Last week, the Party for the Animals, announced the good news that the advertising of antibiotics for use in cattle violated European rules. The pharmaceutical industry must end the advertising of antibiotics in trade journals for the cattle-raising industry. Consequently, the Party for the Animals has again scored a goal in its fight against the excessive use of antibiotics in the intensive cattle-raising industry! Previously, the Minister of Agriculture, Verburg, said that the use of antibiotics had to be halved within four years; this was shortly after the Party for the Animals had succeeded in placing the issue on the parliamentary agenda. Verburg shares in her response to our parliamentary questions the concern that the extent and manner of advertising antibiotics is part of the problem of the excessive use of antibiotics in the intensive cattle-raising industry.

I am delighted with the minister’s promise. The high use of antibiotics in the cattle-raising industry is extremely harmful to the health of both humans and animals. While a prohibition of this type of advertising is a step in the right direction, we aren’t there yet.

How great it is to be able to report that a board member of PINK!, our youth organisation, was in New York last week to speak during the Millennium Summit of the United Nations. PINK! was invited by the Ministry of Foreign Affairs following a video competition. In a short video PINK! responds to three statements about development cooperation. The film was so good that PINK! won the jury prize.

Until next week!

Marianne