Weltlog Woche 27 – 2014


30 Juni 2014

Diese Woche zwei Durchbrüche!

Der erste beinhaltet, dass Parlamentsmitglieder zukünftig mit dem Zug zu Geschäftsabsprachen reisen müssen, wenn diese nicht weiter als 750 km entfernt sind. Ein weiterer Schritt zu einer nachhaltigeren Welt.

Trein_shutterstock_Tupungato_alleenvoorredactioneelgebruik
Abgeordnete sind regelmäßig auf Geschäftsbesuch, auch in anderen Ländern. Bislang galt, dass man zu internationalen Geschäftstreffen bis 500 km per Zug anreisen musste. Für einen Besuch in Berlin wurde bislang regelmäßig das (Regierungs)Flugzeug genommen. Auch wenn man weiß, dass Fliegen sehr umweltbelastend ist und es ausgezeichnete Zugverbindungen in unser Nachbarland und alle anderen umliegenden Länder gibt.

Der zweite Durchbruch betrifft unseren Antrag, um nicht länger mit der Royal Bank of Scotland Bankgeschäfte zu tätigen. Ich habe darüber im letzten Weltblog berichtet. Die Royal Bank of Scotland schneidet sehr schlecht im niederländischen Testbericht „ehrlicher Bankführer“ ab, wobei man u.a. Nachforschungen zum Thema Menschenrechte, Tierschutz und Umwelt betrieben hat.

Euros_nieuwewebsite imagestock
Über die Royal Bank of Scotland, seit 2008 die Hausbank des niederländischen Staates, wird sämtlicher Zahlungsverkehr des Bundestages und aller Ministerien abgewickelt. Die Bank verdient daran jährlich 1,7 bis 2,0 Millionen Euro. Bonusskandale und die Liboraffäre haben die Royal Bank of Scotland in negative Schlagzeilen gebracht. Lesen Sie darüber mehr in meinem Weltblog von letzter Woche.

Die letzte Woche stand außerdem ganz im Zeichen von Gentechnologie. Die europäische Gesetzgebung für die Zulassung und Anbau von gentechnisch manipulierten Gewächsen wird sich demnächst ändern. Konsequenz dieser Änderung wird sein, dass Mitgliedstaaten sich dem Anbau genetechnisch manipulierter Gewächse schriftlich widersetzen können. Allerdings werden gleichzeitig viel mehr gentechnisch manipulierte Gewächse in Europa zugelassen werden. Außerdem besteht die Chance, dass Mitgliedstaaten, welche Gentechanbau verbieten, durch Konzerne wie Monsanto angeklagt werden.

Graanveld - shutterstock- Cousin_Avi
Wir streben nach einem gentechfreien Europa! Bis das erreicht ist, sollten Mitgliedstaaten die Möglichkeit erhalten, um auf ihrem Grundgebiet den Anbau gentechnisch manipulierter Gewächse zu verbieten. Die Übereinstimmung, welche jetzt zwischen den Umweltministern der Mitgliedstaaten geschlossen worden ist, ist unserer Meinung nach vollkommen unzureichend, um ein nationales Verbot durchzusetzen.

Ich habe mich außerdem in der letzten Woche dafür eingesetzt, dass der Einsatz von Elektroschockern und das dauerhafte Anbinden von Kühen verboten werden. Die dauernde Anbindehaltung und der Einsatz von Elektroschocks an Kühen, um die Tiere dazu zu zwingen, ihre natürlichen Bedürfnisse nicht auf deren Liegeplätzen zu verrichten, passen nicht zu einen zivilisierten Land. Staatssekretärin Dijksma hat uns in der Debatte bereits zugesagt, untersuchen zu lassen, wieviel Betriebe Stromschocker einsetzen.

Koe_PietervandenBerg_gebruikenmetnaamsvermelding9
In alten Ställen sieht man noch Kühe, die mit Tau oder Ketten in dauernder Anbindehaltung gehalten werden. Einen sogenannter “Kuhtrainer“ kann man einsetzen, um den Liegeplatz der angebundenen Kuh sauber zu halten. Kuhtrainer bestehen aus Elektrostromdrähten, welche über dem Rücken der Kuh aufgehängt werden. Beim Misten oder Urinieren bekommen die Tiere einen Elektroschock, sodass sie einen Schritt zurückweichen und damit den Liegeplatz nicht beschmutzen.

Ich habe bereits im Februar diesen Jahres Fragen zur dauernden Anbindehaltung stellen lassen. Angebundene Kühe können nicht laufen und verfügen über einen sehr eingeschränkten Bewegungsfreiraum. Dadurch können Gesundheitsprobleme entstehen und das Wohlbefinden der Tiere wird erheblich beeinträchtigt. Es wird höchste Zeit, diesen sehr tierunfreundlichen Umgang mit Kühen zu untersagen.

Diese Kampagne ist es wert unterstützt zu werden! Diese Aktionsgruppe sammelt Geld ein, um die Ozeane sauber und vor allem Plastikfrei zu machen. Nach 19 Tagen Kampagne sind bereits 750.000 Dollar eingesammelt worden. Helfen Sie ebenfalls, die Ozeane sauber und plastikfrei zu machen!

Für all diejenigen, welche behaupten, große Solarparks seien unrealistisch, in Chile wird uns das Gegenteil bewiesen. Dort wird der größte lateinamerikanische Solarpark eröffnet. 🙂

Viele Grüße, Marianne

Two breakthroughs in the past week!

The first is that the Members of the Parliament will in future have to travel by train if they have work appointments that are no further than 750 kilometres away. This is a wonderful step towards a more sustainable world.

Trein_shutterstock_Tupungato_alleenvoorredactioneelgebruik
Members of the Lower House frequently make working visits, also to other countries. The agreement was that international working visits up to 500 kilometres away would have to be made by train. For instance, for visits to Berlin the (government) plane was thus standardly used. This is despite the fact that flying is environmentally contaminating and that there are good train connections with our neighbouring countries and the countries surrounding them.

Secondly, our motion was adopted to stop banking with Royal Bank of Scotland. I already spoke of this in last week’s Worldlog. Royal Bank of Scotland scores a poor grade in the test of the Dutch ‘Fair Bank Guide’, which investigates human rights, animal welfare and the environment.

Euros_nieuwewebsite imagestock
Royal Bank of Scotland is the State’s principal banker and has been taking care of the payment traffic of the Lower House and of all ministries since 2008. With this, the bank earns 1.7 to 2.0 million euros on an annual basis. Because of scandals regarding bonuses and the Libor Affair, Royal Bank of Scotland received bad press. Read more about this in last week’s Worldlog.

Last week, the focus was also on genetic technology, as European regulations on the admission and cultivation of genetically manipulated crops will change in the short term. The consequence thereof will be that Member States are given the option to reject the cultivation of genetically modified crops within their territory. In return, however, more genetically modified crops will be permitted in Europe. Furthermore, there is a big chance that a company like Monsanto will bring charges to Member States which prohibit genetic cultivation within their territory.

Graanveld - shutterstock- Cousin_Avi
We aim at a Europe without genetic technology! But until that is the case, Member States should have the option themselves to prohibit the cultivation of genetically modified crops within their territory. The agreement that was recently made between the Member States’ Ministers of the Environment is completely insufficient to effect such national prohibition as far as we are concerned.

The past week, I have also stood up for the banning of electric shocks and the permanent tying of cattle in cattle farms. The permanent tying of cattle and the use of electrical shocks to force the animal not to relieve itself in its resting area does not suit a civilised country. State Secretary Dijksma did promise in the debate that she would investigate how many companies use electrical shocks.

Koe_PietervandenBerg_gebruikenmetnaamsvermelding9
Cows are frequently permanently tied by a rope or chain in old stables. A so-called ‘cow trainer’ can be used to keep the resting area of the tied cow clean. Cow trainers are live wires that are hung above the back of the cow. When relieving themselves they will get an electric shock so that they take back a step and keep the resting area clean.

In February of this year, I already asked questions about the tying of cows. Cows that are chained cannot walk and have limited room to move. This can result in health problems and it seriously affects the welfare of the cows. They must stop these highly animal-unfriendly practices!

This is a great campaign to support! This action group collects money to clean up the oceans (make them free from plastics). After 19 days of campaigning, they have already collected an amount of 750,000 dollars. Please help to clean the oceans from plastic!

Chile has proved the contrary to all people who said that large solar power plants are not yet possible. It is possible! Chile is opening Latin America’s largest solar power plant. 🙂

Greetings, Marianne