Weltblog Marianne Thieme 26. September


27 September 2017

Letzte Woche fand der niederländische Prinsjesdag statt. An diesem Tag präsentiert die Regierung ihre Pläne für das kommende parlamentäre Jahr in Form einer Thronrede. Die diesjährige Thronrede enthielt wenig Neues. Noch immer wird auf mehr Konsum, mehr Export großen Wert gelegt. Das geht nicht nur zur Lasten unseres Planeten und dessen Tiere, sondern auch zu unseren eigenen Lasten und zu Lasten unserer Lebensumgebung. Der Fokus muss auf immateriellen Werten liegen, Werte, die das Leben lebenswert machen, wie etwa der Kampf gegen Armut, Ungleichheit und Ungerechtigkeit, Sicherheit, Tierschutz und die Lebensqualität unserer Erde.

Prinsjesdag bot auch in diesem Jahr wieder eine hervorragende Gelegenheit, um mit Hilfe unserer Outfits ein Statement zu machen. Ich trug ein Kleid zu Ehren des 100 jährigen Frauenwahlrechts in den Niederlanden. Das Kleid war bedruckt mit einem Foto von Emmeline Pankhurst, Gründerin einer englischen radikal-bürgerlichen Frauenbewegung und Verfechterin des Frauenwahlrechtes (Suffragette). Auf dem Foto von 1908 ist zu sehen, wie Pankhurst während einer Frauenrechtsdemonstration durch zwei Polizisten mitgenommen wird. Das Kleid ist durch Yasmina Ajbilou und Lynn Kate Rosdorff entworfen. Sie sind Verfechter der zero waste fashion.


“Suffragettekleid”

100 Jahre nach der Einführung des passiven Frauenrechtes besteht noch immer ein signifikantes Ungleichgewicht im Parlament. Ich bin die einzige Frau unter dreizehn Fraktionsvorsitzenden im Bundestag. Dieser Mangel an Diversität im Parlament zeugt von einem ernsthaften demokratischen Defizit und zeigt, dass viele Frauen und andere Minderheiten noch immer sehr schwer in solch verantwortungsvolle Positionen aufsteigen können. Die Besetzung von Spitzenpositionen sollte eine Spiegelung unseres Zusammenlebens sein. Mehr Diversität in der Politik trägt zu besseren Lösungen unserer großen Herausforderungen bei, wie etwa die Klimaveränderung und die Nahrungsmittelkrise. Im Geist der Suffragetten wird sich die Partei für die Tiere weiterhin unvermindert für den Kampf um mehr Rechte für Minderheiten und die Schwächsten unserer Gesellschaft einsetzen.

Eine schöne Entwicklung auf dem Gebiet der Diversität kommt aus Serbien. In der Hauptstadt Belgrad lief letzte Woche – zum ersten Mal in der Geschichte des Landes – eine serbische Ministerin mit der Gay Pride (Belgrade Pride). Die Politikerin, Arna Brnabic, ist lesbisch und hat mit ihrer Anwesenheit ein öffentliches Signal für mehr Diversität in unserem Zusammenleben abgegeben. Toll! Wir haben die Teilnehmer der Pride über Social Media wärmstens unterstützt.


Gay Pride in Serbien

Nächsten Samstag, am 30. September werde ich eine Lesung im Museo Lázaro Galdiano in Madrid halten. Ich werde über die erfolgreiche Rolle unserer Partei während der Debatten über Tierrechte, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Niederlande berichten. Des weiteren werde ich über die Wichtigkeit des Einflusses auf politische Entscheidungen hinsichtlich Tier, Natur und Umwelt sprechen.


Poster von der internationalen Konferenz in Madrid

Meine Lesung wird während einer geschlossenen Konferenz, welche unsere Schwesterparteien und Tierschutzorganisationen organisiert haben, stattfinden. Zentrales Thema der Konferenz ist die Streunerproblematik. Teilnehmer aus der ganzen Welt, von Marokko bis Taiwan, Georgien bis Australien, werden zusammenkommen, Informationen auswechseln und sich gegenseitig inspirieren. Prominente Experten der internationalen Companion Animal Management (ICAM)- Koaltion werden ihre Expertise mit den anwesenden Gästen teilen. Ich kann es kaum erwarten!

Meine Lesung am 30. September ist öffentlich, sollten Sie in der Nähe von Madrid sein, kommen Sie vorbei! Die Teilnehmeranzahl ist beschränkt, reservieren Sie ein gratis Ticket hier schon einmal.

Ich wünsche eine schöne Woche,

Herzliche Grüße Marianne

Last week it was Budget Day. On this day, the government presents its plans for the next parliamentary year by way of a Throne Speech. But the Throne Speech contained more of the same this year. The policy is still aimed at more production and consumption, more export. This is not at the expense of the earth and animals only, but also at the expense of ourselves and our living environment. The focus must be on the immaterial values that really make life worth living: such as combating poverty, inequality and injustice, safety, animal welfare and the quality of life on earth.

As with every year, Budget Day was again a perfect opportunity to make a statement with our outfits. I wore a dress to honour the 100 year-anniversary of woman suffrage in the Netherlands. The dress pictures Emmeline Pankhurst, founder of the British woman suffrage movement (the suffragettes). The picture of 1908 shows how Pankhurst is taken away by two police officers during a demonstration for women’s rights. The dress was designed by Yasmina Ajbilou and Lynn Kate Rosdorff. They focus on zero waste fashion.


“Suffragette dress”

100 years after the introduction of passive woman suffrage, there is still a significant imbalance between men and women in parliament. I am the only woman out of thirteen party chairmen in the Lower House. This lack of diversity in the Lower House is a serious democratic deficit and shows that many women and minorities have trouble getting a place in government tiers in the Netherlands. These government tiers should reflect our society. More diversity in politics contributes to better solutions for greater issues that will affect us all, such as climate change and the food crisis. In the spirit of the suffragettes, the Party for the Animals will continue its fight for more rights for minorities and the most vulnerable in our society.

A good development in the area of diversity is happening in Serbia. In the capital Belgrade, the Serbian prime minister participated in the Gay Pride (Belgrade Pride) for the first time in the country’s history. Serbia’s openly gay prime minister, Arna Brnabic, wanted to show that diversity makes our society stronger by joining the Pride. Wonderful! Of course, we heartened the participants to the Pride through social media.


Gay Pride in Serbia

Next Saturday, the 30th of September, I will give a lecture in Madrid in the Museo Lázaro Galdiano. I will talk about our party’s successful role in encouraging animal rights in the Netherlands as well as abroad. I will also talk about influencing the political decision-making as a necessary instrument for improving the position of animals, nature and the environment.


Poster of the international conference in Madrid

My lecture is part of a closed conference that we are organising in Madrid for our sister parties and animal welfare organisations. The central theme of this conference is the stray animal problem. Participants from all parts of the world – from Morocco to Taiwan, and from Georgia to Australia will meet each other, share knowledge and inspire each other. Prominent experts from the International Companion Animal management (ICAM) coalition will share their expertise with the attending guests. I’m really looking forward to it!

My lecture on the 30th of September is a public one, so if you are around in Madrid, please join us! There is a limited number of seats available, so I recommend booking your free ticket here in advance.

Have a great week,

Marianne