Große Mehrheit der europäi­schen Bürger will verbes­serten Tier­schutz


1 November 2023

84 % der Bürgerinnen und Bürger in Europa sind besorgt über das Tierleid in der Viehwirtschaft und sind der Meinung, dass die Tiere in ihren Ländern besser geschützt werden sollten. Dies geht aus einer neuen Eurobarometer-Umfrage hervor, die von der Europäischen Kommission in allen 27 EU-Mitgliedstaaten durchgeführt wurde. "Diese Umfrage ist eine weitere Bestätigung dafür, dass eine große Mehrheit der Bürger die Missstände in der Viehwirtschaft für inakzeptabel hält. Die Europäische Kommission muss dringend handeln und die Tierschutzvorschriften verbessern", sagte die Europaabgeordnete Anja Hazekamp von der niederländischen Partei für die Tiere.

Die Eurobarometer-Umfrage zeigt unter anderem, dass die Bürger eine Verkürzung der Höchstdauer von Tiertransporten wollen. Auch die Situation in den Schlachthöfen und die Art und Weise, wie Tiere gehalten werden, bereitet den Menschen Sorgen. 90 % aller Befragten sind der Meinung, dass die Tiere ausreichend Bewegungsfreiheit, Nahrung und Wasser haben sollten, dass die Haltungsbedingungen artgerecht sein sollten und dass die Tiere anständig behandelt werden sollten. "Das ist heute keineswegs der Fall", sagt Hazekamp: "Mehr als 300 Millionen Tiere verbringen ihr Leben in kleinen Käfigen unter schrecklichen Bedingungen. Diese Umfrage ist eine weitere Bestätigung dafür, dass eine große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger die Missstände in der Nutztierhaltung für inakzeptabel hält. Millionen von Bürgern haben vor kurzem zwei europäische Bürgerinitiativen für ein Verbot von Käfigen in der Nutztierindustrie und für ein Ende der Pelzindustrie unterzeichnet. Die Europäische Kommission darf den weithin unterstützten gesellschaftlichen Wunsch nach besserem Tierschutz nicht einfach abtun."

Noch im Jahr 2020 versprach die Europäische Kommission, tatsächlich mit der Verbesserung der europäischen Tierschutzvorschriften zu beginnen. Die Bedingungen für Tiere in der Tierhaltung sollten verbessert werden, ein Verbot der Käfighaltung von Nutztieren, eine bessere Überwachung in Schlachthöfen und kürzere Tiertransporte wurden angekündigt.

"Unter dem Druck von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen scheinen die meisten Versprechen zum Tierschutz nun ad acta gelegt worden zu sein. Tierschutzpläne standen noch im Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für das Jahr 2023, aber seit Oktober hat man nichts mehr davon gehört. Das ist eine Missachtung von 8,4 Milliarden Tieren in der Nutztierhaltung und eine Missachtung all jener Bürger, die den Tieren ein würdiges Leben wünschen. Lediglich der Vorschlag für kürzere Tiertransporte wird noch in diesem Jahr erwartet. Wir haben lange dafür gekämpft, diese Tiertransportvorschriften in Angriff zu nehmen, aber es ist noch so viel mehr nötig", so Hazekamp.

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