Voll­ständige Kame­raüber­wa­chung in Schlacht­höfen dank der Partei für die Tiere


15 Juni 2022

Eine bessere Kameraüberwachung in Schlachthöfen kann Missstände verhindern. Ein entsprechender Vorschlag der niederländischen Partei für die Tiere wurde kürzlich von der Abgeordnetenkammer angenommen. "Es gibt keine tierfreundliche Schlacht, aber solange es noch Schlachthöfe gibt, müssen wir alles dafür tun, das Leiden der Tiere so klein wie möglich zu halten", sagte die Abgeordnete der Partei für die Tiere und Antragstellerin Leonie Vestering. Auch in anderen Ländern wird der Ruf nach Transparenz, besserer Überwachung und Durchsetzung der Regeln immer lauter.

Photo credits: Jo-Anne McArthur / Eyes On Animals / We Animals Media.

Undercover-Bilder aus Schlachthöfen in den Niederlanden, Belgien, Frankreich und dem Großbritannien zeigen zum wiederholten Male, dass es zu Verstößen kommt, die zu schrecklichem Tierleid führen. Aus diesem Grund wurde in den Niederlanden, ebenfalls auf Initiative der Partei für die Tiere, die Kameraüberwachung in Schlachthöfen zur Pflicht gemacht. Leider reichte dies nicht aus: Die Schlachthöfe durften selbst entscheiden, wo sie die Kameras aufhängen wollten, und ließen Teile des "Arbeitsbereichs" außen vor. Eine verdeckte Ermittlung der niederländischen Organisation Varkens in Nood (Schweine in Not) hat gezeigt, dass Schlachthofmitarbeiter die Tiere im Verborgenen absichtlich misshandeln.

Dank des kürzlich angenommenen Vorschlags der Partei für die Tiere fordert das Unterhaus nun die Regierung auf, dafür zu sorgen, dass nicht die Schlachthöfe selbst, sondern die unabhängige Organisation, die im Auftrag der Regierung die Aufsicht führt (die NVWA), bestimmen soll, wo die Kameras angebracht werden, damit alle Bereiche und jede Ecke erfasst werden. Die Partei für die Tiere fordert außerdem, dass die Bilder live gestreamt werden und im Besitz der unabhängigen Aufsichtsbehörde sein sollen. Leider fanden die entsprechenden Vorschläge im Repräsentantenhaus noch keine Mehrheit.

"Jeder Missbrauch in einem Schlachthof ist einer zu viel, denn die Folgen für die Tiere sind entsetzlich", sagte die Abgeordnete Leonie Vestering. "Immer wieder kommen grausame Bilder ans Licht, in denen Tiere getreten und geschlagen werden und wir sehen sogar schwer verletzte Tiere, die an den Hinterbeinen hängend in glühend heißem Wasser ertrinken. Die Kameraüberwachung allein wird dies nicht verhindern: Indem Moment indem jemand den Missbrauch entdeckt, ist es für das Tier bereits zu spät. Deshalb muss mehr getan werden: die Überwachung muss verstärkt, die Taktung der Schlach gesenkt und die Zahl der geschlachteten Tiere reduziert werden. Die Partei für die Tiere wird sich dafür weiterhin einsetzen.“

Schwesterparteien auf der ganzen Welt drängen auf die gleichen Regelungen in ihren Ländern. Und auch im Europäischen Parlament fordert die Partei für die Tiere schon seit einiger Zeit eine verpflichtende Kameraüberwachung in allen europäischen Schlachthöfen.