Erstes Tier­schut­zab­kommen in Dänemark erreicht: 'Gemeinsam für die Tiere'


28 Februar 2024

Es hat ein neues Kapitel in den Bemühungen für ein besseres Leben der dänischen Tiere begonnen, nachdem eine breite Mehrheit der politischen Parteien kürzlich für 31 Initiativen in Dänemarks erstem Tierschutzabkommen gestimmt hat. Mit "Gemeinsam für die Tiere" soll ein besserer Tierschutz sowohl für Nutztiere, als auch für Haustiere gewährleistet werden.

Ein großer Teil der 31 Initiativen konzentriert sich auf das Wohlergehen von Schweinen, da eine frühere Vereinbarung aus dem Jahr 2014 nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt hat. Zu den Initiativen gehören die schrittweise Abschaffung von Abferkelkisten, die Verbesserung der Überlebensrate von Ferkeln und Sauen, verpflichtende Tierschutzschulungen für Mitarbeiter, weniger kupierte Schweineschwänze und die Verwendung von Betäubungsmitteln bei der Ferkelkastration.

Es gibt auch mehrere Initiativen zu Hühnern, z. B. ein Verbot von schnell wachsenden Hühnern, verbunden mit einer öffentlichen Marketingkampagne zu diesem Thema, sowie die Verpflichtung, sich für das Verbot auf EU-Ebene einzusetzen. Außerdem soll eine Untersuchung über Alternativen zur Keulung männlicher Küken durchgeführt werden.

Weitere Initiativen sind das Zuchtverbot von Hunden zu ästhetischen Zwecken, das Verbot zur Verwendung bestimmter Hundehalsbänder und die Einrichtung einer Bürgerversammlung zum Thema Tierschutz.

Bürgerversammlung

Die Idee der Bürgerversammlung stammt von der dänischen Partei Alternativet (Die Alternative), die mit unserer früheren Schwesterpartei Veganerpartiet (Veganerpartei) fusionierte und sich infolgedessen stärker auf Tiere konzentrierte.

Valentina Crast, ehemaliges Mitglied der Veganerpartei und derzeitige Kandidatin von Alternativet für die Wahlen zum Europäischen Parlament, erläutert diese Initiative: „In Dänemark gibt es bereits eine Bürgerversammlung für Klimafragen, und es ist ganz offensichtlich, dass die Bürger viel ehrgeiziger, mutiger und bereit sind [als Politiker], Mittel bereitzustellen und Lösungen zu finden, die nicht einfach, aber notwendig sind. Wir, Die Alternative, erwarten das Gleiche, wenn es um Tierfragen geht. Wenn die Menschen auf den systematischen industriellen Missbrauch von Tieren aufmerksam gemacht werden, sind sie entsetzt. Dadurch wird zusätzlicher Druck auf die Gesetzgeber ausgeübt, mehr zu tun. Allzu oft sind diese Gesetzgeber zu sehr mit der Industrie verstrickt, die für dieses Leid verantwortlich ist. Die Einrichtung dieser Bürgerversammlung ist ein demokratischer Sieg, der das Potenzial hat, sich für die Tiere einzusetzen.”

Ein Schritt in die richtige Richtung

Im Januar legte die Regierung einen Vertragsentwurf vor, der laut Helene Liliendahl Brydenholt, der Tierschutzsprecherin von Alternativet, „wenig ambitioniert war. Schließlich wurden einige Initiativen ehrgeiziger, und glücklicherweise wurden neue wichtige Initiativen in das Abkommen aufgenommen”.

Nach Ansicht von Alternativet ist die Vereinbarung ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, geht aber nicht weit genug. „Hätte Alternativet die alleinige parlamentarische Mehrheit, würde das Tierschutzabkommen ganz anders aussehen. Das jetzige enthält viele Schnellschüsse statt echter Lösungen”, sagt Helene Liliendahl Brydenholt. Valentina Crast fügt hinzu: „Wir werden uns weiterhin für höhere Standards für die, in der Industrie gefangenen Tiere einsetzen und sicherstellen, dass Dänemark von der Tierhaltung zu einer pflanzenbasierten Industrie übergeht, die sich auf die Produktion von Lebensmitteln für Menschen konzentriert.”

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