Niederländische Partei für die Tiere zwingt Minister, in der EU gegen das Agrargift Glyphosat zu stimmen
Das niederländische Parlament hat einen Vorschlag der Abgeordneten der Partei für die Tiere, Leonie Vestering, angenommen, in dem der Minister für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität aufgefordert wird, im Europäischen Agrarrat gegen die neue Zulassung von Glyphosat zu stimmen. Glyphosat ist der Wirkstoff des weltweit am häufigsten verwendeten Agrargifts: Round-up.
Trotz zahlreicher wissenschaftlicher Studien, die Glyphosat mit unter anderem Krebs, Parkinson, der Vergiftung von Wasserpflanzen und -tieren, sowie der Verschmutzung unseres Trinkwassers in Verbindung bringen, schlägt die Europäische Kommission vor, dieses Agrargift erneut für weitere 15 Jahre zuzulassen.
Gehetzte Abstimmung
Durchgesickerte Informationen enthüllten vor kurzem, dass die Europäische Kommission will, dass die Mitgliedsstaaten bereits im September hinter verschlossenen Türen über eine neue Zulassung von Glyphosat abstimmen sollen. Dies ist bemerkenswert, da die europäische Lebensmittelbehörde EFSA noch im Juli dieses Jahres feststellte, dass viele Erkenntnisse über die Sicherheit von Glyphosat noch fehlen würden. Die Hintergrunddokumente, auf die die EFSA ihr Gutachten stützt, werden erst im Oktober, also nach den geplanten Abstimmungen in Brüssel, veröffentlicht.
Vestering: „Wir wissen bereits seit Jahren, dass Glyphosat sehr schädlich und für eine gesunde und nachhaltige Landwirtschaft auch nicht notwendig ist. Schließlich kann man Unkraut auch mechanisch beseitigen und dafür braucht man keine giftig-gelb gespritzten Felder. Wir müssen unsere Gesundheit und die Artenvielfalt schützen und deshalb ist dies ein wichtiger erster Schritt.“
Ein Verbot ist notwendig
Der niederländische Minister für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität wurde daher angewiesen, im Europäischen Agrarrat gegen die neue Zulassung von Glyphosat zu stimmen. Die Partei für die Tiere ruft gemeinsam mit besorgten Bürgern, Naturschutzorganisationen und der Parkinson-Gesellschaft andere Mitgliedstaaten auf, ebenfalls gegen die neue Zulassung zu stimmen. Kommt diese neue Zulassung nicht zustande, wird Glyphosat ab dem 1. Januar 2024 in der EU verboten sein. Das wäre eine großartige Nachricht für Mensch, Tier und Natur.