Weltlog Woche 43 – 2008


24 Oktober 2008

Grossartige Initiative von der italienischen Regierung! Letzte Woche wurde dort ein Gesetzesvorschlag für eine Krankenkasse von Hunden und Katzen präsentiert. Haustiere sind dadurch nicht länger vom Einkommen ihrer Eigentümers abhängig. Menschen unter einer bestimmten Einkommensgrenze können gratis einen Tierarzt aufsuchen, Impfungen, Sterilisationen und Kastrationen werden vergütet. Eine hervorragende Idee, und wie man hört, kann man auf eine breite Unterstützung der italienischen Politiker rechnen. Wir haben die niederländischen Landwirtschaftministerin , Frau Verburg heute direkt gefragt, diesem guten Vorbild zu folgen.

Schon früher haben wir die Aufmerksamkeit auf die Rotterdamsche Initiative Minimax gerichtet, hier können Menschen mit einem Mindesteinkommen gegen kostenreduzierte Tarife medizinische Hilfe für Haustiere einschalten. Verschiedene Städte in den Niederlanden sind dabei, eine lokale Kopie dieser Klinik zu errichten. Die Frage nach solchen Einrichtungen ist groß und es wird höchste Zeit, daß auch in Regierungskreisen darauf aufmerksam gemacht wird.

Im Agrarisch Dagblad der letzten Woche hat Umweltminister Cramer mitgeteilt, daß er sich unter den Vorschlägen der Partei für die Tiere, weniger tierische Eiweiße zu konsumieren, etwas vorstellen kann. Den Artikel: /“De milieubelasting door de landbouwsector( die Umweltbelastung durch die Landwirtschaft) kann man auch auf andere, radikalere Art und Weise lesen .Die Umweltschutzvereinigung plädierte vor kurzen für eine Halbierung des Viehbestandes. Das Kabinett konnte sich mit diesem Gedanken nicht anfreunden. Chancenreicher ist eventuell der Lösungsvorschlag von Marianne Thieme. In ihrer Dokumentation Meat the Truth behauptet sie, daß weniger Fleisch essen noch die wirksamste Methode sei, das Umweltproblem zu lösen. Eine Schlussfolgerung, die durch viele Wissenschaftler mehr oder weniger geteilt wird. "

Die Diskussion über unbetäubtes Kastrieren von Ferkeln und der Druck, damit zu stoppen, hat in den vergangenen Jahren, unter anderem durch die Partei für die Tiere, erheblich zugenommen und hat dazu geführt, daß Supermärkte ab 2009 keine Produkte von Schweinen, die unbetäubt kastriert worden sind, verkaufen. Schweinebetriebe werden Ferkel betäubt kastrieren, solange sie nicht auf eine andere Art und Weise sicherstellen können, daß das Fleisch nicht stinkt, wenn es in der Pfanne liegt. Aldi,Lidl, Coop,La Place, Keurslager und Super de Boer sind die ersten die gänzlich mit diesem Eingriff stoppen. Die deutsche Schlachterei Tönnies, welche an viele niederländische Supermärkte liefert, zeigt an, daß sie den sogenannten 'Ebergeruch' in ihrer Schlachterei erkennen können. Jetzt ist die niederländische Supermarktvereinigung CBL sehr böse auf die niederländische Schlachterei VION (größte Schlachterei von Europa), da diese immer behauptet hat, daß sie noch Jahre benötigt, um den Ebergeruch während des Schlachtens zu erkennen. CBL fordert eine Erklärung von der Schlachterei und dies völlig zu Recht. Ich habe den Minister um eine schnelle Aufklärung in dieser merkwürdigen Angelegenheit bei VION gefragt.

Das VION sich dermassen wehrt, wundert mich nicht wirklich. Das tut der Fleischsektor seit Jahren, wenn es um ein echtes Umdenken im Schweinefleischsektor geht. Vor kurzem schimpfte Schweinebäuerin Annechien ten
Have von der Landwirtschaft- und Gartenbauorganisation über die Supermärkte, welche beschlossen hatten, gänzlich mit dem Verkauf von kastrierten Tieren zu stoppen. Das Denken in Unmöglichkiten im Sektor ist scheinbar eine schwer auszurottende Erscheinung.

Bis nächste Woche !

Well done the Italian government! They presented a proposal last week to set up a national health services for dogs and cats meaning pets are no longer dependent on their owner’s incomes. People below a certain income threshold can take their pets to the vet for free, including for vaccinations, spaying and neutering. It’s a wonderful idea that, according to reports, is expected to get widespread support from Italian politicians. We asked the Dutch Minister of Agriculture, Ms Verburg, if she would start following this good example right away.

Earlier we asked for support for the Rotterdam initiative Minimax, a programme where people earning minimum wage can obtain medical care for their pets at a reduced rate and now many cities in the Netherlands are working on a local version of this clinic. The demand for these facilities is huge and it is high time the government gave its support.

In last week's copy of agricultural magazine “het Agrarisch Dagblad”, Minister for the Environment Jacqueline Cramer admits she can see the good in our party’s proposal to reduce the consumption of animal proteins. An excerpt from the article: /”The damage to the environment caused by the agrarian sector could be handled in different, more radical ways. Friends of the Earth Netherlands recently argued to reduce cattle stocks by half – the organisation soon found however that the cabinet was not on their side. I think Marianne Thieme’s solution has more chance of success. In her documentary “Meat the Truth" she showed that eating less meat is the most effective solution to the climate problem; a conclusion shared by many scientists around the world to varying degrees. “

The discussion about castrating piglets without anaesthetic and the pressure to stop the practice has intensified the past two years, thanks in part to the Party for the Animals, and as led to supermarkets no longer selling products from pigs that have been castrated without anaesthetic as of 2009. Companies that deal in pig meat will castrate their pigs under anaesthetic as long as there is no alternative to stopping the meat from stinking while it is being cooked. Aldi, Lidl, Coop, La Place, Keurslagers and Super de Boer are the first to stop selling the meat entirely. The German slaughterhouse Tonnies delivers a great deal of meat to Dutch supermarkets and they admit they can trace this “bear smell”, as it’s called, back to the individual slaughterhouse. The Dutch supermarket chain CBL is angry at the Dutch slaughterhouse VION (the largest slaughterhouse in Europe) because VION have always claimed they still needed years to be able to detect this bear smell on the line. CBL wants an explanation from VION, and rightly so. I have asked the minister to find a solution as quickly as possible to these shady dealings at VION.
It doesn’t really surprise me that VION has taken this stance with stinking meat. The meat industry has been reacting this way for years whenever they are faced with a real turnaround. Pig farmer Annechien ten Have from the Land and Horticulture Organisation recently railed against supermarkets that decided to stop selling meat from castrated pigs. Thinking only in impossibilities in this sector is obviously a very difficult phenomenon to eradicate.

See you next week!