Verbot von Hormonen aus Blut träch­tiger Pferde rückt dank der Partei für die Tiere näher


8 April 2022

Ein Vorschlag der niederländischen Partei für die Tiere, das Fruchtbarkeitsmittel eCG, das aus dem Blut trächtiger Pferde hergestellt wird, so schnell wie möglich europaweit zu verbieten, wurde kürzlich mit großer Mehrheit im niederländischen Unterhaus angenommen. Auf Initiative der Partei für die Tiere hatte das Europäische Parlament bereits zuvor ein solches Verbot gefordert.

Stute auf einer isländischen Blutfarm beim Aderlass. Foto: Tierschutzbund Zürich.

Das Fruchtbarkeitsmedikament eCG (equine chorionic gonadotropin) wird in der Tierhaltung bei der Zucht von Schweinen, Kühen, Schafen, Kaninchen und Pferden eingesetzt. Zur Herstellung werden wöchentlich etwa 5 bis 10 Liter Blut von trächtigen Pferden auf so genannten „Blutfarmen“ in Südamerika, Island und anderen Ländern systematisch entnommen. Dies ist mit gravierenden Gesundheits- und Tierwohlproblemen verbunden, wie Untersuchungen der Tierschutzorganisation Tierschutzbund Zürich und der Animal Welfare Foundation zeigen.

„eCG ist ein furchtbares Medikament. Um es herzustellen, werden Pferde immer wieder trächtig gemacht, damit sie Fruchtbarkeitshormone produzieren, und dann wird ihnen in großen Mengen Blut abgezapft“, erläutert der Abgeordnete Frank Wassenberg von der Partei für die Tiere. „Um den Produktionsprozess zu beschleunigen, werden die Fohlen oft abgetrieben. Solche Praktiken sind absolut inakzeptabel. Mit diesem Antrag hat die Abgeordnetenkammer deutlich gemacht, dass die niederländische Regierung die Produktion und den Import von eCG so schnell wie möglich einstellen muss.“

Auch im Europäischen Parlament setzt sich die Partei für die Tiere bereits seit Jahren für ein Verbot von eCG ein. Im Oktober letzten Jahres unterstützte das Parlament einen Vorschlag der Europaabgeordneten Anja Hazekamp, sowohl den Import als auch die Produktion in Europa zu stoppen. „Trächtigen Pferden das Blut zu entziehen, um Schweine für die Fleischproduktion schneller zu befruchten, das kann und darf nicht Teil unseres Ernährungssystems sein. Es ist ermutigend, dass nach dem Europäischen Parlament auch immer mehr EU-Länder deutlich machen, dass diese schrecklichen Praktiken auf den Blutfarmen so schnell wie möglich aufhören müssen“, sagte Hazekamp.

Dank einer neuen Verordnung über Tierarzneimittel ist die Europäische Kommission gesetzlich verpflichtet, bis Ende Januar 2025 Tierschutzanforderungen für die Herstellung von Tierarzneimitteln einzuführen. Die Partei für die Tiere - und jetzt auch die niederländische Abgeordnetenkammer und das Europäische Parlament - fordern, dass dies viel früher geschieht und dafür zu sorgen, dass diese Anforderungen streng genug sind, um die Einfuhr und die Produktion von eCG in ganz Europa